Grundschule

Inklusion Grundschule Schule Behinderung Down-Syndrom

(Stand Januar 2019)

 

Auch für Kinder mit Behinderung gilt seit der Änderung des Schulgesetzes, dass sie nach Möglichkeit an der nächstgelegenen Grundschule unterrichtet werden sollen.

 

  

Dabei ist zu beachten: Bis in einer (fernen) Zukunft alle Menschen glücklich und alle Schulen wahrhaft inklusiv sind, gilt folgendes:

 

-> Kinder mit Lern- und Entwicklungsverzögerungen (das sind die Förderschwerpunkte „Lernen“, „Sprache“, „soziale und emotionale Entwicklung“ und damit die bei weitem am häufigsten vertretenen) sollen an fast allen Schulen angemeldet werden können und zwar an den sogenannten Grundschulen mit Gemeinsamem Lernen (GL). Man könnte das Konzept als Masse statt Klasse bezeichnen, es hat aber auch seine Vorteile: Da diese Förderbedarfe oft erst im Laufe der Schulzeit auffallen, sollen so Schulwechsel vermieden werden. Zudem erhöht es ganz erheblich die Quote wohnortnaher Inklusion und nebenbei die Verbreitung moderner Unterrichtsformen. Es gibt nur noch wenige Grundschulen, die nicht GL-Schulen sind. Durch die geänderte Landespolitik könnte ihre Zahl aber wieder steigen

 

 

 

-> Für Kinder mit komplexeren Förderbedarfen werden sogenannte Schwerpunktschulen eingerichtet. Das sind Schulen, die zusätzlich zu Kindern mit Lern- und Entwicklungsverzögerungen auch Kinder mit anderen Förderschwerpunkten („Geistige Entwicklung“, „Körperlich-motorische Entwicklung“, Hören und Kommunikation“ sowie „Sehen“) annehmen. Dazu werden sie speziell für die von ihnen angebotene Förderung mit Infrastruktur und Sonderpädagogen ausgestattet. Das bündelt Kompetenz und spart Kosten, da zum Beispiel nicht alle Grundschulen gleichzeitig mit Aufzügen ausgerüstet werden müssen.

 

 

 

Eine solche Schwerpunktbildung ist in unseren Augen sinnvoll und auch für das Kind mit Vorteilen verbunden. Kinder mit den entsprechenden Förderschwerpunkten können aber in Absprache mit dem Schulamt auch an anderen Grundschulen mit Gemeinsamem Lernen angemeldet werden.

 

 

Schwerpunktschulen in Aachen:

 

 

 

GGS Am Höfling

 

  • Schwerpunktschule für Kinder mit den Förderschwerpunkten „geistige Entwicklung“ und „körperlich-motorische Entwicklung“

  • 4 inklusive Klassen mit weitgehender Doppelbesetzung

  • Erfahrung mit Integration/ Inklusion seit 27 Jahren

  • Jahrgangsmischung der Stufen 1-4

  • weitgehend barrierefrei

  • Auszeichnungen und Anerkennungen bei Inklusionswettbewerben (Jakob-Muth-Preis, Walter-Reuß-Preis, Inklusionspreis des Rotary-Clubs), Mitglied im „Netzwerk innovativer Schulen“(Bertelsmann-Stiftung), Preisträgerin im Landeswettbewerb „Bewegte Schule“

 

 

 

Städtische Montessori Grundschule Eilendorf

 

  • Schwerpunktschule für Kinder mit den Förderschwerpunkten „geistige Entwicklung“ und „körperlich.motorische Entwicklung“

  • 6 inklusive Klassen

  • Erfahrung mit Integration/ Inklusion seit 26 Jahren

  • Jahrgangsmischung der Stufen 1-4

  • weitgehend barrierefrei

 

 (Quelle: Internetseiten der Schulen)

 

 

 

Für die Förderschwerpunkte „Hören und Kommunikation“ und „Sehen“ gibt es bislang keine Schwerpunktschule in Aachen. Ob eine solche noch eingerichtet wird, hängt vom Elternwahlverhalten ab. Wenn ja gilt die GGS Gut Kullen als heißer Kandidat für den Schwerpunkt „Hören und Kommunikation“.

 

 

 

Geplant ist außerdem die Einrichtung eines sogenannten „Schulischen Lernorts“. Darunter versteht man einen Ort, an dem SchülerInnen mit sehr problematischem Verhalten vorübergehend beschult werden können. Sie bleiben aber formal SchülerInnen ihrer Herkunftsschule, so dass eine enge Abstimmung und insbesondere eine Rückkehr möglich sind.

 

 

 (Quelle: Stadt Aachen)

Als kleine Entscheidungshilfe bei der Schulwahl hier noch eine Liste mit den Aachener Grundschulen, die schon Erfahrung mit dem gemeinsamen Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung haben:

 

 

 

 

Grundschulen mit Gemeinsamem Lernen in der Stadt Aachen

 

(Stand 2019, Quelle der Daten: StädteRegion Aachen und die Internetseiten der Schulen)

 

Schule

Förderschwerpunkte

sonstige Angaben

Anmerkungen

Annaschule

ES, LE

OGS, Schulsozialarbeit

 

GGS Am Höfling

ES, LE, SQ, GE, KM

OGS, Barrierefreiheit

- ca. 26 Jahre Erfahrung mit Integration

- jahrgangsgemischte Klassen (1-4)*

- mehrere Kinder mit Behinderung in den Integrationsklassen

GGS Am Haarbach

 

OGS, Schulsozialarbeit

 

GGS Am Lousberg

ES, LE, SQ, SH

OGS, Schulsozialarbeit

 

GGS Brühlstraße

SQ

OGS, Schulsozialarbeit

 

GGS Driescher Hof

ES, LE, SQ

OGS, Schulsozialarbeit

 

GGS Gut Kullen

ES, LE, SQ

OGS, Schulsozialarbeit

 

GGS Schönforst

ES, LE, SQ, HK

OGS, Schulsozialarbeit

 

GGS Vaalserquartier

 

OGS

 

KGS Beeckstraße

ES, LE, SQ

OGS, Schulsozialarbeit

 

KGS Bildchen

ES, LE, SQ, KM, HK

OGS, Schulsozialarbeit

 

KGS Birkstraße

SH

OGS

 

KGS Düppelstraße

ES, LE, SQ

OGS, Schulsozialarbeit

 

KGS Feldstraße

ES, LE, SQ

OGS, Schulsozialarbeit

 

KGS Forster Linde

HK

OGS, Schulsozialarbeit

 

KGS Hanbruch

 

OGS, Schulsozialarbeit

 

KGS Karl-Kuck-Straße

ES, LE, SQ

OGS, Schulsozialarbeit

 

KGS Luisenstraße

ES, LE, SQ, HK, SH

OGS, Schulsozialarbeit

 

KGS Marktschule

ES, LE, SQ

OGS

 

KGS Michaelsbergstraße

ES, LE, SQ, GE, KM

OGS, Schulsozialarbeit

 

KGS Passstraße

ES, LE, SQ, GE, KM, SH

OGS, Schulsozialarbeit

 

Montessorischule-GS-Eilendorf

ES, LE, SQ, GE, KM, HK

OGS, Schulsozialarbeit,

Barrierefreiheit (nur im Parterre)

- ca. 25 Jahre Erfahrung mit Integration

- mehrere Kinder mit Behinderung in den Integrationsklassen

- jahrgangsgemischte Klassen *

Montessorischule-GS-Mataréstraße

ES, LE, SQ, KM

OGS, Schulsozialarbeit

- jahrgangsgemischte Klassen (1-3) *

Montessorischule-GS-Reumontstraße

ES, LE, SQ, KM

OGS, Barrierefreiheit (bedingt)

- jahrgangsgemischte Klassen (1-4) *

 

 

ES = Emotionale und Soziale Entwicklung

LE = Lernen

SQ = Sprachlich Qualifikation

GE = Geistige Entwicklung

KM = Körperliche und Motorische Entwicklung

HK = Hören und Kommunikation

SH = Sehen

 

OGS= Offene Ganztagsschule

 

 

* Nach unserer Erfahrung gelingt Inklusion in altersgemischten Klassen besonders gut, da prinzipbedingt alle Kinder - nicht nur die Förderkinder - in ihrem individuellen Tempo lernen, und alle Kinder - auch die Förderkinder - mal in die Rolle kommen, einem anderen Kind helfen zu können. Außerdem sind manche Förderkinder auch in der Entwicklung ihrer Spielinteressen zuweilen auf dem Stand etwas jüngerer Kinder und finden in altersgemischten Klassen leichter Spielpartner.